Kava-Kava Anwendung und Produkte

Anwendungsgebiete, Dosierung, Nebenwirkungen

Kavatrank zur Entspannung

Kavattrank als Genußmittel: Brauch und Sitte auf den polynesischen Inseln

Das gemeinsame Trinken von Kava hat eine über 1500 jährige Historie und ist einer der wesentlichen kulturellen Pfeiler in Melanesien, Polynesien und Mikronesien. Noch heute findet vor allem in Vanuatu, Fidschi, Tonga oder Samoa keine Versammlung statt, ohne dass zuvor oder währenddessen Kava getrunken wird. Kava trägt durch seine entspannenden Effekte zur Kommunikation bei und fördert so das friedliche Zusammenleben, ohne dabei die Nachteile von Alkohol zu haben. Die wässrige Zubereitung aus den Kavawurzeln hat gegenüber Alkohol auch den Vorteil, dass toxische Effekte auch bei Überdosierung nicht auftreten: Übermäßiger Kavakonsum führt zwar wegen der muskelrelaxierenden Wirkung zu Muskelerschlaffung und taumelndem Gang sowie zu einem akuten Schlafbedürfnis – nach acht Stunden erholsamen Schlafes sind diese Effekte aber restlos verschwunden. Eine aus dem pazifischen Raum bekannt Nebenwirkung eines regelmäßigen und hohen Kavakonsums ist trockene und schuppende Haut – auch diese Nebenwirkung ist allerdings vollständig reversibel.1)

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Kava-Arzneimittel

Kava-wurzel haltige Arzneimittel sind rezeptpflichtig

Anwendungsgebiet: Kava-haltige Arzneimittel werden angewendet bei nervösen Angst-, Spannungs- und Unruhezuständen.
Gegenüber homöopathisch verdünnten Produkten sind hochdosierte, in der Schulmedizin verwendete und mit klinischen Studien belegte kava-haltige Arzneimittel rezeptpflichtig und unterliegen der Verschreibungspflicht.

Dosierung: Die maximale Tagesdosis beträgt 200 mg Kavalactone. Die übliche Behandlungsdauer beträgt einen Monat, maximal 2 Monate.Die Gesamt-Tagesdosis von 200 mg Kavalactone wird üblicherweise über den Tag – zum Beispiel in Form von 4-mal täglich 50 mg – verteilt. Die Ausdehnung der Anwendungsdauer über einen Monat hinaus auf maximal 2 Monate sollte mit dem Arzt abgestimmt werden.

Einschränkungen, Hinweise: Kava-Kavahaltige Arzneimittel dürfen nicht angewendet werden,

  • wenn eine Allergie gegen Kava-Kava-Extrakt besteht,
  • bei Schwangerschaft und Stillzeit,
  • bei körperlich oder durch äußere Umstände nicht begründbaren Depressionen,
  • bei erheblichem Alkoholkonsum,
  • sowie bei vorbestehender Leberschädigung.
  • bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren

Sehr selten wurde unter Einnahme von Kava-Kava-Zubereitungen das Auftreten von Leberschäden beschrieben. Bei Auftreten von Anzeichen von Leberschädigungen (z.B. Gelbfärbung der Haut oder Augen, dunkler Urin, starke Schmerzen im Oberbauch, Appetitverlust) sollte die Einnahme beendet werden. Um die medizinische Behandlung zu optimieren, sind die Empfehlungen des  Arztes hinsichtlich der Einnahme von Kava-Kava (Dosierung, Dauer der Behandlung, mit der Behandlung verbundene Kontrolluntersuchungen entsprechend der festgelegten Termine, Blutuntersuchungen) zu befolgen.

Menr Informationen zur Verfügbarkeit von KAVA-Arzneimitteln hier…

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Homöopathie und Spagyrik

In Deutschland sind derzeit2) auch Kava-haltige Produkte als homöopathische oder spagyrische Arzneimittel in Apotheken erhältlich. Homöopathische Kava-Produkte sind freiverkäuflich und apothekenpflichtig, wenn die Endkonzentration von Piper methysticum die 4. Dezimalverdünnung nicht überschreitet. Niedrigere Verdünnungen(< D4) und höher konzentrierte Kava-Arzneimittel sind aufgrund ihrer ausgeprägten Wirksamkeit verschreibungspflichtig. Die Anwendungsgebiete der Homöopathika leiten sich von homöopatischen Arzneibildern ab und werden bei nervösen Erkrankungen empfohlen. Für homöopathische Arzneimittel liegen keine klinischen Studien vor, die die Wirksamkeit belegen.
Kommentar: D4 = 1:10.000 verdünnter Extrakt

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Nahrungsergänzungsmittel:

Im Internet werden Nahrungsergänzungsmittel mit Kava über ausländische Versandhändler angeboten. Diese Produkte sind derzeit in Deutschland nicht legal im Handel und können für den Besteller erheblichen Ärger durch die Überwachungsbehörden verursachen, weil Kava-Zubereitungen als verschreibungspflichtiges Arzneimittel angesehen werden.

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Quellen:
1. Patricia Siméoni und Vincent Lebot: Buveurs de Kava. Editions Géo-Consulte, Port Vila, Vanuatu (2014)
2. Stand der Recherche 1. April 2017, Lauer-Taxe

Kava-Arzneimittel Status: Gestern und Heute